Hinterherlaufen

Es war mal wieder das Spiegelbild dieser Saison wenn nicht sogar der letzten Jahre. Ein Spiel was man erneut nicht hätte verlieren sollen und vor allem nicht hätte verlieren müssen. Anschließendes Selbstmitleid und die Erkenntnis, dass wir Spiele in Minuten wegschmeißen nur um uns dem möglichen Kick einer Aufholjagd auszusetzen. Wenn man sich die anschließenden Pressestimmen so anhört, muß man schon sagen, dass der Konjunktiv eine sehr schöne Zeitform ist. Diese ganzen hätte, wäre etc. lassen das Fanherz höher schlagen.

Das Bale erneut trifft war nicht verwunderlich. Das auch Lennon mit seiner Schnelligkeit einige Lücken reißen kann, ist bekannt. Aber das man so naiv auf Abseits spielt ist schon nicht schlecht. Man kann eigentlich beide Tore übereinanderlegen und ein Unterschied wird kaum zu erkennen sein. Die Viererkette wartet und wartet und wartet und wartet. Wenn man den ballführenden Spieler dann nahe genug herankommen lassen hat, lässt man auch noch den Spieler aus dem Mittelfeld nachrücken, macht den Schritt nicht nach vorne und zack ist es ein lockeres einschieben. Nicht nur schlimm genug, dass es einmal passiert. Aber gleich zweimal innerhalb weniger Minuten ist mehr als stümperhaft. Und das ganze Gerede um beste Abwehr ist doch Augenwischerei. Vermaelen ist ein Schatten seiner selbst. Und ohne verlässlichen Partner sieht Mertesacker immer irgendwie unglücklich aus.

Klar war die Niederlage nicht unbedingt verdient. Natürlich waren wir teilweise überlegen. Aber was nützt dir das alles? Das sind Statistiken und Momentaufnahmen, die am nächsten morgen in der Tube schon keiner mehr vor Augen hat. Was zählt sind die sieben Punkte Rückstand auf Platz 2 und die fünf Punkte auf Platz 4. Im Vorfeld hatte ich gesagt, dass das Spiel nicht alles final entscheiden wird aber einen Einfluss auf die Stimmung hat. Nach der letzten Niederlage der Spurs im November haben sich die Teams in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Ein gleiches Phänomen wäre wünschenswert und vielleicht das einzige was uns an Platz 3 noch heranbringen könnte. Momentan sieht es in jedem Fall so aus als ob seit vielen Jahren die Vorzeichen im Norden von London zu kippen drohen. Noch ist aber nicht alles verloren. Ob das verschobene Spiel gegen Everton vom nächsten Samstag nun ein Vorteil ist oder es besser gewesen wäre sich direkt erneut beweisen zu können ist schwer zu sagen. Aber ein, nach einem wahrscheinlich deprimierenden Spiel in München, anschließender Trip nach Swansea ist nicht gerade das was ich mir für den Startschuss eines Endspurts so vorstelle.

Das haben wir uns aber mal wieder selbst eingebrockt und meckern über Spielansetzungen und Gegner gibt es nicht. Es sind noch eine Menge Punkte zu vergeben. Die Frage ist nur, ob wir endlich mal aufhören über gewissen Dinge zu reden und sie einfach auf dem Spielfeld umsetzen.

Es ist ja nicht so, als ob es um Arsenal ansonsten ruhig wäre. Wie bestellt kam gestern die Story einer Übernahme durch arabische Scheichs auf. Die wollen Kroenke angeblich locker ausbezahlen und dann den Großangriff auf die Premier League und Europa starten. Wenn nötig auch in Zusammenarbeit mit Kroenke. Gegen neue hochklassige Spieler habe ich ja nichts. Aber ein Scheich muss es nicht unbedingt sein wenn es nach mir geht. Ein zweites City braucht keiner und die Identität sollte man nicht so einfach ablegen. Bei Arsenal wird es eben nicht langweilig und die nächsten Monate und der Sommer werden wieder heiß diskutiert werden. Wichtig ist momentan aber nur eins. Die Saison irgendwie retten. Und das geht nurmit mindestens dem vierten Platz.

Cheers
Chris

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